Der rote Teppich in Cannes ist bekannt für Glamour, große Roben – und modische Tabubrüche. Doch 2025 setzte das Festival ein Zeichen: zu viel Haut, zu viele Cut-Outs, sichtbare Nippel – alles verboten. Ein Dresscode, der Fragen aufwirft. Denn während Mode eigentlich Ausdruck von Freiheit und Identität sein sollte, wirkt dieses Verbot wie ein Rückschritt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Bewegungen wie Free the Nipple genau dafür kämpften: für die Entsexualisierung des weiblichen Körpers und gegen eine Doppelmoral.
In einer Zeit, in der Frauen weltweit für Selbstbestimmung kämpfen, wirkt ein solches Regelwerk wie aus der Zeit gefallen. Dass ein nackter Rücken oder ein durchscheinender Stoff auf einem der wichtigsten Filmfestivals der Welt zum Problem erklärt wird, zeigt: Der weibliche Körper ist nach wie vor ein Politikum. Während Männer mit Smoking und Fliege relativ unangetastet bleiben, wird die weibliche Garderobe immer wieder zum Schauplatz gesellschaftlicher Debatten.